Hämorrhoiden sind eine häufige Erkrankung mit hoher Rückfallrate. Da sie chronisch sind, suchen viele Patienten nach natürlichen oder homöopathischen Heilmitteln. Doch wirken sie? Wir analysieren die wissenschaftliche Literatur, um Ihre Fragen zu beantworten.
Was ist Homöopathie?
Beginnen wir mit der Definition von Homöopathie. Das Wort „Homöopathie“ leitet sich vom griechischen hómoios (ähnlich) und páthos (Krankheit) ab. Wie die Etymologie vermuten lässt, basiert es auf dem Prinzip der Ähnlichkeit. Dieses besagt, dass eine Krankheit durch die Verabreichung einer sehr verdünnten Menge einer Substanz behandelt werden kann, die in konzentrierter Form ähnliche Symptome wie die Krankheit hervorrufen würde.
Eine Studie des Australian National Medical Council aus dem Jahr 2015, die 1.800 Publikationen und 225 Studien umfasste, ergab, dass Homöopathie keine größere Wirkung als Placebo hatte. Daher ist bei der Anwendung homöopathischer Mittel zur Behandlung von Hämorrhoiden Vorsicht geboten.
Homöopathie und Hämorrhoiden: Was sagt die Forschung?
Es gibt mehrere Veröffentlichungen, die die Wirksamkeit der Homöopathie bei Hämorrhoiden belegen. Es lohnt sich jedoch, die Methodik dieser Veröffentlichungen genauer zu betrachten, um die wahrscheinlichen Ursachen der Besserung zu verstehen.
Falsche Definitionen der Homöopathie
Ein Hauptfaktor, der Verwirrung über die Wirksamkeit der Homöopathie stiftet, ist die Verwendung falscher Definitionen. So kann beispielsweise ein Inhaltsstoff natürlich und hoch dosiert sein, ohne dass er eine homöopathische Wirkung hat.
Eine 2021 in Russland veröffentlichte Studie mit dem Titel „Homöopathische Therapie für Patienten mit akuten Hämorrhoiden“ deutet auf eine positive Wirkung der Homöopathie bei Hämorrhoiden hin. Die Studie umfasste jedoch die Verabreichung von 1.000 mg Diosmin, einem hochdosierten synthetischen Venotonikum. Veröffentlichte Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Venotonika wie Rosskastanie Hämorrhoiden wirksam lindern können, dies stellt jedoch keine homöopathische Behandlung dar.
Verwirrungsverzerrung:
Viele Studien zur homöopathischen Behandlung von Hämorrhoiden weisen zudem einen Störfaktor auf. Tatsächlich erhielten die Patienten zusätzlich zur homöopathischen Behandlung Empfehlungen zum Lebensstil (Sitzbäder, Ernährungsumstellung), die die Entstehung von Hämorrhoiden beeinflussen können. Beispielsweise hat eine ballaststoffreiche Ernährung einen erheblichen Einfluss auf die Entstehung von Hämorrhoidenbeschwerden.
Dies ist beispielsweise bei der Veröffentlichung „Efficacy of Individualized Homeopathic Medicines in the Treatment of Hemorrhoids: Double-Blind, Randomized, Placebo-Controlled Trial“ der Fall, in der die Wirksamkeit der Homöopathie in Kombination mit anderen Lebensstilanpassungen analysiert wird, was eine Schlussfolgerung schwierig macht.
Mangelnde Klarheit der Ergebnisse
Schließlich sind einige Studien, die die Wirksamkeit der Homöopathie belegen, hinsichtlich der erzielten Ergebnisse vage. Beispielsweise betrachten sie die Behandlung als erfolgreich, wenn der Patient sie fortsetzt, ohne eine klinische Analyse der Besserung durchzuführen.
Einigen Studien mangelt es auch an Stringenz in Bezug auf die statistische Analyse.
Fehlende Beweise für die Wirkung der Homöopathie auf Hämorrhoiden
Angesichts des oben Gesagten ist es schwierig, die Wirksamkeit der Homöopathie bei Hämorrhoiden zu belegen. Die von uns beobachteten Studien weisen einen Mangel an wissenschaftlicher Genauigkeit auf, was uns daran hindert, ihre Schlussfolgerungen zu unterstützen.
Natürliche Lösungen für Hämorrhoiden
Wie bereits erwähnt, bedeutet der Mangel an wissenschaftlicher Literatur, die die Wirksamkeit der Homöopathie gegen Hämorrhoiden belegt, jedoch keineswegs, dass natürliche Inhaltsstoffe nicht wirksam sein können.
Venentonikum: Rosskastanie und Mäusedorn
Es gibt eine ziemlich große Anzahl von Forschungsergebnissen, die auf die Wirksamkeit von Inhaltsstoffen hinweisen, die die Durchblutung verbessern (Venotonika) bei Hämorrhoiden. Dies ist beispielsweise bei der Rosskastanie der Fall .
Diese Venentonika können aus vollständig natürlichen Rezepturen oder sogar aus biologischem Anbau stammen, wie im Fall der Butt Butter -Rezeptur .
Ballaststoffe: Flohsamen
Eine ballaststoffreiche Ernährung erleichtert nachweislich den Transit und lindert die Symptome von Hämorrhoidenleiden.
Diese Ballaststoffaufnahme kann aus mehreren Quellen stammen: einer Ernährungsumstellung (Obst, Nüsse, Gemüse) oder einer Nahrungsergänzung .
Bessere Flüssigkeitszufuhr
Eine Lösung zur Verbesserung der Stuhlflüssigkeit und des Stuhlgangs ist schließlich eine bessere Flüssigkeitszufuhr.
Um die Wasseraufnahme zu fördern, kann es hilfreich sein, ungesüßte aromatisierte Getränke zu verwenden. Wir empfehlen beispielsweise den Kräutertee gegen Übelkeit von Daylily , der besonders für schwangere Frauen mit Hämorrhoiden nützlich ist.
Schlussfolgerung
Es ist schwierig, überzeugende wissenschaftliche Beweise für die Wirksamkeit der Homöopathie bei Hämorrhoiden zu finden. Es gibt jedoch viele natürliche Heilmittel, die Linderung zu verschaffen scheinen, insbesondere durch die Verbesserung des Stuhlgangs oder der Durchblutung.
Wie immer gilt: Wenn Sie unter Hämorrhoiden leiden, sollten Sie so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen und medizinischen Rat einholen.
Quellen:
[1] National Health and Medical Research Council. (2015). NHMRC-Informationspapier: Nachweise zur Wirksamkeit der Homöopathie bei der Behandlung von Gesundheitszuständen. National Health and Medical Research Council.
[2] Koley, M., Vimal, VK, Verma, AK, Pal, SS, Sonkar, DK, Vimal, S., ... & Saha, S. (2024). Wirksamkeit individualisierter homöopathischer Arzneimittel bei der Behandlung von Hämorrhoiden: Doppelblinde, randomisierte, placebokontrollierte Studie. Zeitschrift für Integrative und Komplementäre Medizin.
[3] Ezberci, F., & Ünal, E. (2018). Aesculus Hippocastanum (Aescin, Rosskastanie) in der Behandlung von Hämorrhoidalleiden. Turkish Journal of Colorectal Disease, 28(2), 54.
[4] Alonso-Coello, P., Mills, ED, Heels-Ansdell, D., López-Yarto, M., Zhou, QI, Johanson, JF, & Guyatt, G. (2006). Ballaststoffe zur Behandlung von Hämorrhoidenkomplikationen: eine systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse. Offizielle Zeitschrift des American College of Gastroenterology | ACG, 101(1), 181-188.